Das Werk

Liebeslauben

Ausgehend von einem Zitat aus der Literatur, aus populären Songtexten oder Filmen pflegt Max Dohner in seinen »Liebeslauben« eine charmante und weiterführende Plauderei über Liebe und Sex, Eifersucht, Gefühlskitsch und Gier, Liebesverrat und -glück. Die kurzen Texte sind leicht im Ton und doch literarisch: unzimperlich und unsystematisch, assoziativ und poetisch.

Lustvoll setzt Dohner angeblich Unvereinbares überraschend in Beziehung und stellt die Themen in ein neues Licht: ein Kompendium unterhaltsamer Anreize für Kopf, Herz und Seele mit eingestreuten Mini-Liebesgeschichten, Anregung für weiterführende Lektüre, vielleicht auch Inspiration für neue Romanzen mit Geist und Gefühl.

Max Dohner macht keinen Hehl daraus, daß die Sprache – bzw. die Literatur – mindestens hilft, Sentiment und Sentimentalität zu durchleuchten, zu bewerten und am Ende, mehr als alles sonst, zu verfeinern. Er plädiert dafür, daß man auch heute keineswegs auf die Utopie der »romantischen Liebe« verzichten sollte, ja, daß man im Namen der Liebe nicht darauf verzichten darf.

Verlag Rüffer & Rub, Zürich, 2007

Das Glück der Flüchtigen

Zwei grundverschiedene Freunde: einer spontan, lebenskräftig, rücksichtslos; der andere zurückhaltend, vorsichtig, geduldig und treu. Wem von beiden kann das Leben gelingen? Und was geschieht, wenn beide sich in dieselbe Frau verlieben? Ein toskanisches Ferienhaus in den 1970er-Jahren. Wir treffen den verlässlichen Imsand, den impulsiven Bänninger und dazwischen: Elena. Der eine heiratet sie, der andere setzt sich ab, in der Hoffnung, „dass Liebe auf lange Sicht die Richtigen zusammenführt“. Die kommenden Jahrzehnte führen die beiden Jugendfreunde bis nach Lateinamerika, und jeder Schritt, den sie auf ihrem Weg zurücklegen, verbreitert einen rätselhaften Graben. Zunächst zwischen ihnen – bis beide bemerken, dass es der eigene Weg ist, in den sie zu stürzen drohen. Das Glück der Flüchtigen erzählt miteinander verwobene Passionsgeschichten über Vertrauen und Vertrauensbruch, Sexualität und Liebe, Freundschaft und Rivalität, Lebenshunger und Lebensneid. Warum ist Glück so ungerecht verteilt? Wie gelingt manchem Leichtsinnigen scheinbar alles, warum wird anderen trotz größter Vorsicht alles zum Missgeschick? Mit jeder Seite ein Buch, das die alte Frage, wie man auf der Welt leben soll, wieder neu stellt.

Verlag Braumüller, Wien, 2014

Die sieben Alter der Liebe

Zeit seines Daseins versucht Flavio Madur, äußerem Druck zu trotzen und dem inneren Gesetz zu folgen – zugunsten des Glücks, auf Kosten der Karriere. Vor dem Hintergrund des Wandels von der kleingewerblich-bäuerlichen Welt am Zürichsee zur anonymen Gesellschaft global operierender Unternehmen entfalten sich die amourösen Abenteuer eines geistreichen Außenseiters, dessen Geschick die Geschichte ein und derselben frühen Prägung darstellt – einer romantischen Prägung zwischen Eros und Thanatos.

 

Die Verwerfungen beginnen, als der geplagte Knabe sich in Schneewittchen verliebt. Eine Globetrotter-Göre raubt dem ausgebüxten Teenager in London die Unschuld, während sie mit ihrem Daddy telefoniert. Nach einem Totschlag findet der Schulversager Zuflucht bei einer zehn Jahre älteren Italienerin. Desillusioniert wird Madur TV-Comedy-Schreiber und lernt eine junge Autistin kennen – was ihm einen Schlaganfall beschert und das Herz raubt. Als alternder Ausstellungsmacher hat er noch eine Affäre mit der Kuratorin des Sepulkralmuseums in Kassel. Schließlich erfüllt ein greiser Anwalt den letzten Willen Madurs, der mit 57 Jahren stirbt.

 

Ein Roman von Verspielt- und Versponnenheiten des Lebens und den Fährnissen der Liebe, vom Wunder des Weiblichen und von Begegnungen, die viel früher eingefädelt werden, als sie sich dann ereignen.

Mehr Zeit als Leben

Mehr Zeit als Leben sind Geschichten über Liebe und Lethe – über das, was uns bleibt, und über das, was vergessen geht. „Die Liebe genauso wie der Tod“, schreibt der Autor, „erzwingt geradezu die Erfindung des Lebens“. Max Dohner erfindet das Leben mit einer Vielfalt an Klängen und Figuren. Zart und melancholisch (Das Riesenrad), dramatisch im Untergang (Das Erdbeben), bitterspöttisch (Nocturne an die Unbekannte), gelassen und heiter (Der Totenanwalt), grotesk, doch realistisch (Der Würger von Texmex und Francesca). Dabei begegnen wir unaufdringlich drei Figuren immer wieder Flavio, Ronec und Yurina, wodurch sich, versteckt in der Reihe der Geschichten, drei Miniatur-Romane entwickeln. Dohners Geschichten sind geprägt von Vitalität, Einfallsreichtum und Dichte. Manche der Figuren wachsen ans Herz, andere verstören das Denken, wieder andere bereiten rundweg Vergnügen. Dohner ist scharf in der Satire, kühl im Grauen, lyrisch in der Klage. Er forscht in Kopf und Seele und formuliert, was er findet, stets mit dem richtigen Ton, mit Ironie, mit nachhaltigen Gefühlen.…

Am Himmel kaum Gefälle

In 21 Prosastücken erzählt Max Dohner von Eheleuten an der ersten Weggabelung des Glücks, von Heimatverteidigern, die einen Ingenieur prügeln, von Hackern, Hippies und fatal vertauschten Mänteln. Masken kommen vor, worin Gesichter weiterleben. Ein Gangführer, der zu lange Elvis war. Zwingli, der Reformator, und Fidel, der Kommandant. Ein Vierfachmörder und ein Taxifahrer mit rohem Herz. Eine ehemalige First Lady und eine Hausfrau retten unterschiedlich versunkene Welten. Ein misshandelter Knabe sucht Liebesmünzen im Staub. Ein Essay zeigt, warum Sex und Einsamkeit heilsam sind und heillos zugleich. Und wo man durchfahren muss, um in Ewigkeit zu picknicken.

  Die Texte sind Fund- und Glanzstücke aus dem Zeitungsschaffen eines wortmächtigen Autors. Mit Blick auf das Buch hat er jene Passagen aus den Texten herausgelöst, die beim Erstdruck in Zeitungen, Magazinen, Festschriften und Anthologien noch von gewisser Aktualität waren, seither aber an Bedeutung verloren. Der Fokus ist literarisch: Die Texte wurden gestrafft, zum Teil neu geschrieben, damit allfällig zeitlose Muster im Zeitgeschehen stärker zum Vorschein kommen. Zusätzlich enthält der Band bisher unveröffentlichte Geschichten.

Hügli, c’est moi

— Ausverkauft —

 

Jeder Fluss kennt Strömung und Strömungslöcher – auch der Fluss der Zeit. Wie fest steht darin ein Alltags-Märtyrer? Mit der allgemeinen Strömung, ihrem Getöse – oder mit Strömungslöchern? Man weiss, wie sich die Redaktionen meistens entscheiden. Im Strömungsloch aber drehen oft dieselben Wasser, träger, enger, bevor sie sich im allgemeinen Strom der Dinge völlig verlieren.

 

Aus solchen Überlegungen heraus wurde Hügli Franz geboren. Seine Existenz befindet sich zweifellos in einem Strömungsloch, was er oft beklagt und selten feiert. „Glücksloch“ heisst der Minigolfclub, bei dem er Mitglied ist. Aber auch er kämpft in seiner Ecke mit den Tücken der Epoche. Warum also nicht auch von ihm berichten? Fortan erschienen Hüglis Abenteuer regelmässig in der „Aargauer Zeitung“. Und fanden schnell ihr Publikum: Leserinnen und Leser jeglichen Alters mit ganz unterschiedlicher Herkunft und Berufung. Immer häufiger kam die Frage, ob es von diesem Märtyrer des Alltags denn keine Sammlung gebe.

 

Bitte sehr, hier ist sie – auf dass der Strom der Zeit auch einem Hügli gerecht werden möge.