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rüffer&rub Zürich

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Am Himmel kaum Gefälle

In 21 Prosastücken erzählt Max Dohner von Eheleuten an der ersten Weggabelung des Glücks, von Heimatverteidigern, die einen Ingenieur prügeln, von Hackern, Hippies und fatal vertauschten Mänteln. Masken kommen vor, worin Gesichter weiterleben. Ein Gangführer, der zu lange Elvis war. Zwingli, der Reformator, und Fidel, der Kommandant. Ein Vierfachmörder und ein Taxifahrer mit rohem Herz. Eine ehemalige First Lady und eine Hausfrau retten unterschiedlich versunkene Welten. Ein misshandelter Knabe sucht Liebesmünzen im Staub. Ein Essay zeigt, warum Sex und Einsamkeit heilsam sind und heillos zugleich. Und wo man durchfahren muss, um in Ewigkeit zu picknicken.

  Die Texte sind Fund- und Glanzstücke aus dem Zeitungsschaffen eines wortmächtigen Autors. Mit Blick auf das Buch hat er jene Passagen aus den Texten herausgelöst, die beim Erstdruck in Zeitungen, Magazinen, Festschriften und Anthologien noch von gewisser Aktualität waren, seither aber an Bedeutung verloren. Der Fokus ist literarisch: Die Texte wurden gestrafft, zum Teil neu geschrieben, damit allfällig zeitlose Muster im Zeitgeschehen stärker zum Vorschein kommen. Zusätzlich enthält der Band bisher unveröffentlichte Geschichten.

Liebeslauben

Ausgehend von einem Zitat aus der Literatur, aus populären Songtexten oder Filmen pflegt Max Dohner in seinen »Liebeslauben« eine charmante und weiterführende Plauderei über Liebe und Sex, Eifersucht, Gefühlskitsch und Gier, Liebesverrat und -glück. Die kurzen Texte sind leicht im Ton und doch literarisch: unzimperlich und unsystematisch, assoziativ und poetisch.

Lustvoll setzt Dohner angeblich Unvereinbares überraschend in Beziehung und stellt die Themen in ein neues Licht: ein Kompendium unterhaltsamer Anreize für Kopf, Herz und Seele mit eingestreuten Mini-Liebesgeschichten, Anregung für weiterführende Lektüre, vielleicht auch Inspiration für neue Romanzen mit Geist und Gefühl.

Max Dohner macht keinen Hehl daraus, daß die Sprache – bzw. die Literatur – mindestens hilft, Sentiment und Sentimentalität zu durchleuchten, zu bewerten und am Ende, mehr als alles sonst, zu verfeinern. Er plädiert dafür, daß man auch heute keineswegs auf die Utopie der »romantischen Liebe« verzichten sollte, ja, daß man im Namen der Liebe nicht darauf verzichten darf.

Verlag Rüffer & Rub, Zürich, 2007