Kolumnen

Hügli, c’est moi

— Ausverkauft —

 

Jeder Fluss kennt Strömung und Strömungslöcher – auch der Fluss der Zeit. Wie fest steht darin ein Alltags-Märtyrer? Mit der allgemeinen Strömung, ihrem Getöse – oder mit Strömungslöchern? Man weiss, wie sich die Redaktionen meistens entscheiden. Im Strömungsloch aber drehen oft dieselben Wasser, träger, enger, bevor sie sich im allgemeinen Strom der Dinge völlig verlieren.

 

Aus solchen Überlegungen heraus wurde Hügli Franz geboren. Seine Existenz befindet sich zweifellos in einem Strömungsloch, was er oft beklagt und selten feiert. „Glücksloch“ heisst der Minigolfclub, bei dem er Mitglied ist. Aber auch er kämpft in seiner Ecke mit den Tücken der Epoche. Warum also nicht auch von ihm berichten? Fortan erschienen Hüglis Abenteuer regelmässig in der „Aargauer Zeitung“. Und fanden schnell ihr Publikum: Leserinnen und Leser jeglichen Alters mit ganz unterschiedlicher Herkunft und Berufung. Immer häufiger kam die Frage, ob es von diesem Märtyrer des Alltags denn keine Sammlung gebe.

 

Bitte sehr, hier ist sie – auf dass der Strom der Zeit auch einem Hügli gerecht werden möge.

Liebeslauben

Ausgehend von einem Zitat aus der Literatur, aus populären Songtexten oder Filmen pflegt Max Dohner in seinen »Liebeslauben« eine charmante und weiterführende Plauderei über Liebe und Sex, Eifersucht, Gefühlskitsch und Gier, Liebesverrat und -glück. Die kurzen Texte sind leicht im Ton und doch literarisch: unzimperlich und unsystematisch, assoziativ und poetisch.

Lustvoll setzt Dohner angeblich Unvereinbares überraschend in Beziehung und stellt die Themen in ein neues Licht: ein Kompendium unterhaltsamer Anreize für Kopf, Herz und Seele mit eingestreuten Mini-Liebesgeschichten, Anregung für weiterführende Lektüre, vielleicht auch Inspiration für neue Romanzen mit Geist und Gefühl.

Max Dohner macht keinen Hehl daraus, daß die Sprache – bzw. die Literatur – mindestens hilft, Sentiment und Sentimentalität zu durchleuchten, zu bewerten und am Ende, mehr als alles sonst, zu verfeinern. Er plädiert dafür, daß man auch heute keineswegs auf die Utopie der »romantischen Liebe« verzichten sollte, ja, daß man im Namen der Liebe nicht darauf verzichten darf.

Verlag Rüffer & Rub, Zürich, 2007