Roman

Die sieben Alter der Liebe

Zeit seines Daseins versucht Flavio Madur, äußerem Druck zu trotzen und dem inneren Gesetz zu folgen – zugunsten des Glücks, auf Kosten der Karriere. Vor dem Hintergrund des Wandels von der kleingewerblich-bäuerlichen Welt am Zürichsee zur anonymen Gesellschaft global operierender Unternehmen entfalten sich die amourösen Abenteuer eines geistreichen Außenseiters, dessen Geschick die Geschichte ein und derselben frühen Prägung darstellt – einer romantischen Prägung zwischen Eros und Thanatos.

 

Die Verwerfungen beginnen, als der geplagte Knabe sich in Schneewittchen verliebt. Eine Globetrotter-Göre raubt dem ausgebüxten Teenager in London die Unschuld, während sie mit ihrem Daddy telefoniert. Nach einem Totschlag findet der Schulversager Zuflucht bei einer zehn Jahre älteren Italienerin. Desillusioniert wird Madur TV-Comedy-Schreiber und lernt eine junge Autistin kennen – was ihm einen Schlaganfall beschert und das Herz raubt. Als alternder Ausstellungsmacher hat er noch eine Affäre mit der Kuratorin des Sepulkralmuseums in Kassel. Schließlich erfüllt ein greiser Anwalt den letzten Willen Madurs, der mit 57 Jahren stirbt.

 

Ein Roman von Verspielt- und Versponnenheiten des Lebens und den Fährnissen der Liebe, vom Wunder des Weiblichen und von Begegnungen, die viel früher eingefädelt werden, als sie sich dann ereignen.

Das Glück der Flüchtigen

Zwei grundverschiedene Freunde: einer spontan, lebenskräftig, rücksichtslos; der andere zurückhaltend, vorsichtig, geduldig und treu. Wem von beiden kann das Leben gelingen? Und was geschieht, wenn beide sich in dieselbe Frau verlieben? Ein toskanisches Ferienhaus in den 1970er-Jahren. Wir treffen den verlässlichen Imsand, den impulsiven Bänninger und dazwischen: Elena. Der eine heiratet sie, der andere setzt sich ab, in der Hoffnung, „dass Liebe auf lange Sicht die Richtigen zusammenführt“. Die kommenden Jahrzehnte führen die beiden Jugendfreunde bis nach Lateinamerika, und jeder Schritt, den sie auf ihrem Weg zurücklegen, verbreitert einen rätselhaften Graben. Zunächst zwischen ihnen – bis beide bemerken, dass es der eigene Weg ist, in den sie zu stürzen drohen. Das Glück der Flüchtigen erzählt miteinander verwobene Passionsgeschichten über Vertrauen und Vertrauensbruch, Sexualität und Liebe, Freundschaft und Rivalität, Lebenshunger und Lebensneid. Warum ist Glück so ungerecht verteilt? Wie gelingt manchem Leichtsinnigen scheinbar alles, warum wird anderen trotz größter Vorsicht alles zum Missgeschick? Mit jeder Seite ein Buch, das die alte Frage, wie man auf der Welt leben soll, wieder neu stellt.

Verlag Braumüller, Wien, 2014