Am Himmel kaum Gefälle

In 21 Prosastücken erzählt Max Dohner von Eheleuten an der ersten Weggabelung des Glücks, von Heimatverteidigern, die einen Ingenieur prügeln, von Hackern, Hippies und fatal vertauschten Mänteln. Masken kommen vor, worin Gesichter weiterleben. Ein Gangführer, der zu lange Elvis war. Zwingli, der Reformator, und Fidel, der Kommandant. Ein Vierfachmörder und ein Taxifahrer mit rohem Herz. Eine ehemalige First Lady und eine Hausfrau retten unterschiedlich versunkene Welten. Ein misshandelter Knabe sucht Liebesmünzen im Staub. Ein Essay zeigt, warum Sex und Einsamkeit heilsam sind und heillos zugleich. Und wo man durchfahren muss, um in Ewigkeit zu picknicken.

  Die Texte sind Fund- und Glanzstücke aus dem Zeitungsschaffen eines wortmächtigen Autors. Mit Blick auf das Buch hat er jene Passagen aus den Texten herausgelöst, die beim Erstdruck in Zeitungen, Magazinen, Festschriften und Anthologien noch von gewisser Aktualität waren, seither aber an Bedeutung verloren. Der Fokus ist literarisch: Die Texte wurden gestrafft, zum Teil neu geschrieben, damit allfällig zeitlose Muster im Zeitgeschehen stärker zum Vorschein kommen. Zusätzlich enthält der Band bisher unveröffentlichte Geschichten.

Verlag: Kategorie:

Bewertungen

  1. CH-Media

    „Eine Art kurzweiliges Best of des vielfach prämierten Autors. Gerade in den eher litera-risch motivierten Texten erweist sich Dohner als guter Unterhalter. Schreiben war für diesen Vollblut-Formulierer offenbar stets mehr als nur blosses Einschmelzen gesammelter Fakten oder Meinungen für den Tag. Dohners Arbeiten, und das dokumentiert seine schöne Sammlung, repräsentieren jenen von Alfred Kerr geforderten Typus Schreiber, der mit seinen Sätzen über seinen Gegenstand ‚hinaus geht‘, und so im Exemplarischen das Allgemeine transparent zu machen vermag. ‚Guter Journalismus ist im Bestfall Literatur in Eile‘, bekannte der englische Literaturkritiker Matthew Arnold. Dohners Texte belegen es.“

  2. Magazin Blick am Sonntag

    „Max Frisch sprach vom Journalismus abschätzig als Gebrauchsliteratur. Er kannte Max Dohner nicht. Der Reporter und Feuilletonist schreibt seit Jahrzehnten literarische Texte mit journalistischer Wahrhaftigkeit und setzt kontinuierlich Glanzpunkte. ‚Am Himmel kaum Gefälle‘ ist das Werk eines Journalisten, wie es ihn in der Schweiz nur einmal gibt.“

Füge deine Bewertung hinzu